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Verkehr der Zukunft: Wenn Menschen zu Fuss auf automatisierte Fahrzeuge treffen
Im Frühjahr 2022 wurde in Thalwil (ZH) erforscht, wie Menschen zu Fuss auf automatisierte Fahrzeuge reagieren. Der dafür verwendete automatisierte Einparkassistent ist das erste in der Schweiz zugelassene System, bei welchem das Fahrzeug bewegt werden darf, ohne dass sich eine Person im Fahrzeug aufhält.
Das von der Stiftung für Prävention der AXA mitfinanzierte Forschungsprojekt wurde in Zusammenarbeit mit EBP, der Empa und Fussverkehr Schweiz durchgeführt. Die Erkenntnisse sollen Grundlagen für Präventionsmassnahmen und Gestaltungsprinzipien von zukunftsfähigen Strassenräumen schaffen.
Menschen zu Fuss treffen auf Autos ohne Lenkende
Automatisiertes Fahren wird wohl den Mobilitätsalltag der Zukunft prägen. Viele Fragen sind jedoch noch offen, beispielsweise wie Menschen zu Fuss auf automatisierte Fahrzeuge reagieren und wie für alle Verkehrsteilnehmenden ein nachhaltiges und sicheres Mobilitätssystem gestaltet werden kann. Das Forschungsprojekt «Menschen zu Fuss und automatisiertes Fahren» liefert erste Antworten und eröffnet den Dialog zur Interaktion zwischen automatisierten Fahrzeugen und den Zufussgehenden.
Anhand von Feldstudien wurde in Thalwil ermittelt, wie Menschen zu Fuss auf ein automatisiertes Fahrzeug reagieren. Dazu wurden Einparksituationen mit einem Fahrzeug mit Parkassistent durchgeführt. Projektleiterin Bettina Zahnd sagt: «Viele Leute reagieren auf das Fahrzeug ohne Fahrer und suchen den Blickkontakt zu einer Person, die das Auto im Griff hat.» Diese Feststellung wurde in den Interviews bestätigt: Knapp 70% der Befragten erkannten das fahrerlose Auto und 60% der Interviewten sahen die verantwortliche Person oder haben sie aktiv gesucht.
Die Reaktionen fielen je nach Alter unterschiedlich aus. So suchten ältere Passanten den Blickkontakt zu einer verantwortlichen Person häufiger als Junge. Zudem hatten ältere Menschen mehr Angst vor der neuen Technologie, wohingegen jüngere Menschen annehmen, dass die Technik funktioniert. Das Thema «automatisiertes Fahren» war für rund 20% der Befragten nicht ganz neu. Vielen Personen ist noch nicht bewusst, dass fahrerlose Technologien in der Schweiz bereits zugelassen sind. Das Projektteam empfiehlt hier eine Informationskampagne, um die Öffentlichkeit für das Thema zu sensibilisieren.
Auch interessant: Den automatisierten Fahrzeugen stehen etwa gleich viele Leute neutral bis positiv oder eben negativ gegenüber, da gibt es keine Meinungsmehrheit. Fest steht sicherlich, dass automatisierte Fahrzeuge in Zukunft mehr Raum im Schweizer Verkehr einnehmen werden und der Diskurs darüber bereits heute geführt werden muss.
Projektbericht
Menschen zu Fuss und automatisiertes Fahren
CHF 36.50
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