Töffparkierung auf Kosten der Menschen zu Fuss

Fussverkehr Schweiz nimmt mit Bedauern zur Kenntnis, dass der Nationalrat im Rahmen der Beratung zur Revision des Strassenverkehrsgesetzes einen Antrag angenommen hat, welcher die Parkierung von Motorrädern auf dem Trottoir legalisiert. Besonders stossend ist, dass der Vorstoss das Abstellen von Motorrädern auch an Orten erlaubt, welche die Sicherheit von Menschen zu Fuss gefährden. Jetzt muss der Ständerat diesen Fehler korrigieren.

Der überwiesene Vorstoss soll es erlauben, dass Motorräder auf dem Trottoir abgestellt werden dürfen, sofern noch 1.5 Meter für die Fussgängerinnen und Fussgänger frei bleibt. Es wird dabei ignoriert, dass 1.5 Meter ein veraltetes Mass ist und die aktuellen Normen in den meisten Fällen Trottoirbreiten von 2.5 Metern erfordern.

Die Öffnung der Fussverkehrsflächen für den motorisierten Verkehr ist ein Affront gegenüber den Menschen zu Fuss. Sie steht im Widerspruch zur Politik des Bundesrates, welcher gemäss Bericht „Verkehrsflächen für den Langsamverkehr” vom 10. Dez. 2021 einen verstärkten Schutz der Gehflächen vorsieht. Jeder Meter, den Menschen zu Fuss zurücklegen, generiert einen öffentlichen Wert, einen sozialen und volkswirtschaftlichen Nutzen. Allein der Gesundheitsnutzen durchs Zufussgehen lag 2017 bei 907 Millionen Franken. Die Qualität der Fusswege hat einen direkten Einfluss darauf, ob die Wege zu Fuss zurückgelegt werden oder nicht. Deshalb geht die vorgeschlagene Änderung komplett in die falsche Richtung.

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