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Aktuell

Kinder auf dem eBike: selbstsicher genug oder doch schutzbedürftig?

In zwei Motionen wird derzeit im Parlament gefordert, dass Kinder ab 12 respektive 14 Jahren das Fahren von Motorfahrzeugen erlaubt werden soll. Das Sicherheitsrisiko sich selbst oder andere zu gefährden, wird aussen vor gelassen.

E-Bikes sind Motorfahrzeuge

Das Bewusstsein dafür, dass auch langsame e-Bikes Motorfahrzeuge sind und damit bestimmte Anforderungen an die Lenkenden zu stellen sind, ist generell tief. Dass nun Kinder bis 12 respektive 14 Jahre diese Fahrzeuge einfach so fahren sollen, lässt aufhorchen. Zum einen im Wissen, dass es keine landesweite Angaben oder einheitliche Regelungen zum Lernen des Verkehrsverhaltens auf Velos, die mit reiner Muskelkraft betrieben werden, gibt. Zum anderen stellt sich die Frage, ob gerade Kinder in der Lage sein sollen, zuverlässig und selbständig ein zweirädriges Motorfahrzeug zu lenken.

Kinderbild: inkonsistent

Denn vor ein paar Monaten wurde Kindern bis 12 Jahren auf Velos noch attestiert, dass sie schwach seien und nicht einmal in einer Tempo 30er Zone alleine auf ihren Velos fahren könnten. Das hatte zur Folge, dass nun Trottoirs diesen Kindern auf Velos Schutz bieten, dort wo es keinen Radweg hat. Fussverkehr Schweiz ist daher erstaunt, dass nun just diese Kinder, schon ab dem zwölften Altersjahr in der Lage sein sollen ein zweirädriges Motorfahrzeug zu lenken, ohne sich selbst oder andere zu gefährden. Ein Risiko sind aus Sicht der Zufussgehenden vor allem die Mischzonen und die geteilten Wege mit oft spärlichen Platzverhältnissen.

Förderung von aktiver Mobilität, besonders zu Zeiten von Pandemie und Umweltkrise

Fussverkehr Schweiz macht sich stark für eine aktive Mobilität, die nicht unter motorisierte Räder kommt. Die Vorzüge der Bewegungen aus reiner Muskelkraft, deren Nutzen und die Wirkung in Bezug auf Gesundheit, Wirtschaft und Umwelt sind hinlänglich bekannt und belegt. Eine Förderung des Lenkens von Motorfahrzeugen für Kinder setzt daher auch in dieser Hinsicht falsche Anreize. Es wäre vielmehr opportun gerade der grundlegendsten Mobilität dem Zufussgehen aus drängenden gesundheits-, umwelt-, wirtschafts- und sozialpolitischen Gründen mehr Platz und Sicherheit einzuräumen.

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15.12.2020

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