Anzug betreffend Kataster von Mischflächen für Fussgänger und Velofahrer

Fussgänger und Velofahrer sind naturgemäss mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten unterwegs. Bewegen sich beide auf einer gemeinsamen Fläche, ist ein Konfliktpotential vorhanden und Konflikte sind vorprogrammiert. Gerade Kinder, ältere Menschen und Menschen mit Mobilitätseinschränkungen sind davon betroffen und haben zum Teil schon gar kein Vertrauen mehr, dass sie sich auf dem Trottoir gefahrlos bewegen können. Eine Gruppe, die oft zu Fuss unterwegs ist, sind die Senioren. Die Angst, auf einer Mischfläche oder einem Trottoir von einem Velo angefahren und verletzt zu werden, ist gross. Das zeigt eine noch unpublizierte Umfrage unter Seniorinnen und Senioren im Rahmen einer Studie zur Altersfreundlichkeit in der Stadt Bern. In Basel dürfte die Situation ähnlich sein.

Lange galten solche Mischflächen für Fussgänger und Velofahrer als verkehrsplanerischer Coup. Mit der stark gestiegenen Zahl von Verkehrsteilnehmern auch und gerade auf den Mischflächen ist diese Verkehrsplanung in Frage zu stellen. Insbesondere der Boom der e-Bikes, die schneller unterwegs sind, führt dazu, dass immer mehr dieser Mischflächen zu Konfliktflächen werden. Auch die Stadt Zürich führt mittlerweile eine Art Problemliste. Ein Sprecher des Tiefbauamts spricht von einem “Übersichtsplan über Mischverkehrsflächen mit Konfliktpotenzial”.

Die Unterzeichnenden fordern den Regierungsrat auf, eine Aufstellung sämtlicher der oben beschriebenen Mischverkehrsflächen zu erstellen und in Form eines Mischverkehrskatasters zu erarbeiten. Der Kataster soll mittels einer geeigneten Skala das Konfliktpotential aufzeigen und regelmässig, jedoch mindestens alle zwei Jahre, aktualisiert werden. Sollte ein solcher Kataster mit den verlangten Angaben bereits vorliegen, ist er unverzüglich zu publizieren und der Öffentlichkeit auf dem Portal des Kantons online zur Verfügung zu stellen.

Link zum Anzug auf der Webseite des Grossenrates