Am 27. August 2025 feiert Fussverkehr Schweiz sein 50-jähriges Jubiläum in der Paulus Akademie in Zürich. 1975 gründete sich der Verein mit dem Ziel, der eidgenössischen Abstimmung zum Schutz der Fuss- und Wanderwege zum Erfolg zu verhelfen und sich für das Gehen in unseren Städten und Dörfern einzusetzen. In den letzten 50 Jahren hat der Fachverband auf verschiedensten Ebenen Verbesserungen für das Gehen erreicht.
Der Verein hiess ursprünglich «Arbeitsgemeinschaft Rechtsgrundlagen für Fuss- und Wanderwege ARF» und erfuhr im Verlauf der Zeit mehrere Umbenennungen.1999 erfolgte die Umbenennung in Fussverkehr Schweiz. Zu den grössten Erfolgen des Vereins gehört das Fuss- und Wanderweggesetz, das auf eine Volksinitiative der ARF zurückgeht. 1979 wurde an der Abstimmung der Verfassungsartikel für Fuss- und Wanderwege mit einem überwältigenden Ja-Stimmenanteil von 78% angenommen. Mit Beharrlichkeit hat der Verband sein Engagement für das Gehen fortgesetzt. Seit 1987 prämiert Fussverkehr Schweiz mit dem Flâneur d’Or Projekte, welche die Gestaltung öffentlicher Räume und das Gehen in speziellem Masse fördern. Anfang des neuen Jahrtausends lancierte Fussverkehr Schweiz die Vision Zero mit dem Ziel, dass keine Toten und Schwerverletzten mehr im Verkehr zu verzeichnen sind. Unser Fachverband unterstützte die Etablierung der Begegnungszonen, die 2002 in die Gesetzgebung aufgenommen wurde. Um diesem Verkehrsregime zum Durchbruch zu verhelfen, unterhält Fussverkehr seither Schweiz eine Plattform zu diesem Thema. Als Verkehrsverband verantwortet Fussverkehr Schweiz Verkehrssicherheitskampagnen, von 2023 bis 2025 beispielsweise die Aktion Stoppen für Schulkinder. Und wenn es nötig ist, setzt sich unser einspracheberechtigter Fachverband auch juristisch für die Rechte der Fussgängerinnen und Fussgänger ein.
Die Präsidentin von Fussverkehr Schweiz, Marionna Schlatter, sagt zum Jubiläum: «In 50 Jahren hat Fussverkehr Schweiz ein grosses Knowhow und viel Erfahrung aufgebaut. Es geht darum, unseren Einsatz aufrechtzuerhalten und zu verstärken: Das Fuss- und Wanderweggesetz muss konsequenter umgesetzt werden, damit die Fusswege besser geplant und gebaut werden.» Ein besonderes Anliegen ist der Nationalrätin, dem Gehen mehr Gewicht in der Planung und in der Politik zu verhelfen: «Alle reden von der Notwendigkeit einer Mobilitätswende – der Fussverkehr leistet einen wichtigen Beitrag dazu. Nichts gegen die boomende Elektromobilität und Automatisiertes Fahren, aber das Gehen braucht keinen Motor. Es schneidet beim Umweltschutz, den gesundheitlichen Vorteilen, aber auch in der volkswirtschaftlichen Betrachtung äusserst vorteilhaft ab.» Gemäss Zahlen des Bundes ist der Fussverkehr eine Goldgrube mit der besten Kosten-Nutzen-Bilanz: Jeder zu Fuss zurückgelegte Kilometer generiert der Gesellschaft einen Gewinn von knapp 90 Rappen.
Und wie soll das Gehen in 50 Jahren aussehen? Für den Geschäftsleiter von Fussverkehr Schweiz, Pascal Regli, ist die Vision klar: «Gehen ist sicher und bietet Erlebnisse und Begegnungen. Menschen entscheiden sich für das Zufussgehen, weil es Freude bereitet. Daran arbeiten der Vorstand, die Mitarbeitenden und ehrenamtlich tätigen Regionalvertretungen täglich weiter». Am 28. August 2025 setzen sich im Übrigen rund 140 Interessierte an einer Tagung mit der Zukunft des Gehens auseinander. Dabei werden vielversprechende Lösungsansätze aus dem In- und Ausland beleuchtet und diskutiert.